Europawahl 2024: Das Thema „Demenz“ muss Priorität bekommen

Vom 6. bis 9. Juni 2024 wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union (EU) zum zehnten Mal das Europäische Parlament. Gemeinsam mit Alzheimer Europe und anderen nationalen Alzheimer-Gesellschaften fordert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) die Kandidatinnen und Kandidaten im aktuellen Europawahlkampf auf, sich für das Thema „Demenz“ einzusetzen und die gemeinsame „Absichtserklärung Demenz zur Europawahl“ zu unterzeichnen.

In Europa werden 2025 etwa 9,1 Millionen Menschen mit einer Demenz leben. Weil die europäische Bevölkerung immer älter wird, steigt diese Zahl bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf 14,3 Millionen Menschen. Diese Entwicklung stellt alle Länder vor Herausforderungen. Nach wie vor stehen keine Medikamente zur Verfügung, die die Krankheit heilen oder stoppen könnten. Ebenso ist der Zugang zu Diagnose, Behandlung und guter Pflege in den EU-Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich.

„Um die Krankheit zu bekämpfen und Möglichkeiten der Prävention besser zu nutzen, brauchen wir gemeinsame Anstrengungen sowohl auf europäischer als auch auf deutscher Ebene“, erklärt René Thyrian, Vorstandsmitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und von Alzheimer Europe.

Menschen mit Demenz brauchen eine demenzfreundliche Umgebung, damit sie möglichst lange selbstständig bleiben können. Ihre Angehörigen übernehmen mit der Begleitung, Betreuung und Pflege eine verantwortungsvolle Aufgabe, die in der Regel viele Jahre dauert. Sie erhalten bei den Alzheimer-Gesellschaften Beratung sowie Informationen zu Unterstützungs- und Entlastungsangeboten.

Mit der Absichtserklärung verpflichten sich die Unterzeichnenden, der Europäischen Alzheimer´s Alliance beizutreten, das Thema „Demenz“ zu einer Priorität zu erklären und Folgendes zu fordern:

  • Die Sicherstellung einer gezielten Finanzierung der Demenzforschung in einer der gesellschaftlichen Bedeutung von Demenz angemessenen Höhe
  • Die Aufnahme der Erkrankung in das nächste Gesundheitsprogramm der EU
  • Die Anerkennung der Demenz als Behinderung und damit für Menschen mit Demenz die Zuerkennung der Rechte, die im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) garantiert werden
  • Eine gezielte Arbeit auf EU-Ebene, um den pflegenden Angehörigen mehr Unterstützung und Schutz zu bieten

Erste Kandidatinnen und Kandidaten von CDU und FDP haben die Absichtserklärung bereits mitgezeichnet. „Wir freuen uns über die positiven Reaktionen. Sie zeigen, dass das Thema Demenz parteiübergreifend Relevanz hat“, so Saskia Weiß, Geschäftsführerin der DAlzG.

Die „Absichtserklärung Demenz zur Europawahl“ sowie weitere Informationen zu den Aktivitäten der DAlzG und von Alzheimer Europe zur Europawahl 2024 finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.